Neulich gab es in meiner Twitter-Timeline eine Diskussion zum Thema Herr der Ringe. Vor allem in Bezug welche die Überstzung die gelungenere wäre. Diese Diskussion und ein paar weitere Fragen rund um Tolkien und Herr der Ringe haben mich motiviert, diesen Artikel zu schreiben.
… oder: wie ich Dank eines Zeichentricks Mittelerde entdeckte
Ich weiß es nicht mehr auf den Monat genau, aber es war irgendwann im April bis Juni 1990 als ich zum ersten Mal in Kontakt mit Mittelerde kam. Es war bei einem Kumpel, wo wir uns den Zeichentrick-Film aus dem Jahr 1977 angeschaut haben.
Eigentlich waren wir mit 16 bzw. 17 Jahren, die wir damals hatten, aus dem Alter raus, wo man sich für Zeichentricks interessiert, aber der Film hat auf uns alle einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Vor allem auf mich. Ich erfuhr dort das erste Mal von J. R. R. Tolkien und seinen Werken, dass Herr der Ringe ein cooles Buch sei und das es von dem Autor noch weitere Werke gibt.
Die Bücher
Das Leben kam dazwischen und erst etwa drei oder vier Jahre später schaffte ich es endlich auch die Bücher zu kaufen und sie auch zu lesen. Es waren die drei grünen Bücher im Schuber und zwar in der Übersetzung von Margaret Carroux, die ich persönlich für die bessere halte. Aber das ist meine persönliche Meinung und dazu weiter unten noch mehr.
Der einzige Wermutstropfen bei diese Ausgabe von Herr der Ringe ist, dass es ohne Anhänge und Register daherkommt und damit das Verständnis der Geschichte und der einzelnen Figuren deutlich erschwert.
Das Buch Herr der Ringe habe ich mittlerweile mehrmals durchgelesen und besitze es mittlerweile in mehreren Ausgaben, unter anderem als Kindle-Ausgabe und in der neuen Komplett-Ausgabe inkl. der Anhänge und Register.
Später las ich noch Hobbit und zwar nicht nur als Buch sondern auch als Comic.
Die Kino-Trilogie
Zwischendurch ebbte das Interesse etwas ab. Aber als die Kinofilme in die Kinos kamen entschied ich mich im Anfang 2002 meine Tolkien- und Herr-der-Ringe-Website zu eröffnen. Zuerst auf einer Subdomain und dann später auf der eigenen Domain.
Später las ich noch das Silmarillion, aber das ist wirklich nur etwas für eingefleischte Tolkien-Fans, da es sich im Gegensatz zu Hobbit und Herr der Ringe recht schwer liest.
Herr der Ringe Online
Seit Frühling 2007 bin ich beim Spiel Herr der Ringe Online dabei und zwar seit der Beta-Phase. Allerdings muss man dazu sagen, dass ich es seit längerer Zeit nur alle paar Wochen für 2-3 Stunden schaffe zu spielen. Schaffte ich es früher locker und schnell den höchsten Level zu erreichen, hinke ich momentan ein bisschen hinterher, wie man aus der folgenden Abbildung sehen kann:
An dem Spiel gefällt mir unter anderem die Tatsache, dass sich die Handlung des Spiels an den Büchern – Hobbit, Herr der Ringe, Anhänge und Register – orientiert. So entdeckt man einige Ortschaften aus den Büchern wieder und ich bin des öfteren erstaunt, dass sie so aussehen, wie ich es mir vorgestellt habe.
Im Laufe der Jahre folgte eine Reihe von Sekundärliteratur, Hörbücher usw. so dass es vor einigen Jahren bei mir im Regal so aussah:
Hierbei muss man noch anmerken, dass auf dem Foto die Hobbit-Filme, die „rote“ Ausgabe von Herr der Ringe und ein paar Brettspiele fehlen. 🙂
Nun zu den Fragen, die sich des öfteren Stellen, wenn jemand vor hat sich in die Werke von Tolkien einzulesen.
Muss ich die Werke in der chronologischer Reihenfolge lesen?
Nein. Von der Chronologie her wäre es richtig zuerst Silmarillion, dann Hobbit und dann erst Herr der Ringe zu lesen.
Das würde ich nicht empfehlen. Wie ich es bereits erwähnte ist das Silmarillion nur etwas für eingefleischte Fans und auch nur für diejenigen, die gerne mythische und heroische Texte lesen. Das ganze Buch handelt in sehr kompakter Form mehrere zehntausend Jahre Geschichte ab. Der Hobbit ist ursprünglich als ein Kinderbuch konzipiert und zwar für Kinder so ab 8-9 Jahren. Das Herr der Ringe ist von Anspruch und der Sprache her etwas für Jugendliche und Erwachsene.
Ich habe auch zuerst Herr der Ringe und erst dann Hobbit gelesen und es hat keine Probleme gemacht. Wenn du aber Herr der Ringe vor dem Hobbit liest, dann solltest du den einleitenden Teil in HdR unbedingt lesen und du solltest nach Möglichkeit darauf achten, dass bei HdR die Anhänge und Register dabei sind.
Kann ich zuerst die Filme sehen und dann die Bücher lesen?
Ob du zuerst die Filme schaust und dann die Bücher oder umgekehrt, soll es jeder so machen wie es für ihn am besten ist. Bitte keine Ideologie draus machen. Man soll nur daran denken, dass die File lediglich die persönliche Interpretation des Regisseurs von den Büchern ist.
Welche Übersetzung soll ich lesen?
Auch hier will ich nicht dogmatisch sein. Ich persönlich finde die ältere Übersetzung von Herr der Ringe besser. Warum? Hier ein paar Beispiele. Dagegen finde ich die neuere Übersetzung von Wolfgang Krege beim Hobbit besser als die ältere. Am wichtigsten ist dass man die Bücher liest, für welche Übersetzung du dich entscheidest überlasse ich dir.
Muss man Herr der Ringe und Hobbit gelesen haben?
Unbedingt! Schlimmstenfalls gefällt dir das Buch nicht und du weißt dann auch warum. Andernfalls wirst du nicht nur ein Buch sondern eine Welt entdecken, die dir viel Freude und schöne Erinnerungen geben wird. Zudem wirst du bei vielen anderen Fantasy-Werken, Spielen und -Filmen häufig Déjà-vu-Erlebnise haben, da Tolkien mit seinen Werken ein solides Fundament und fruchtbare Erde für das moderne Fantasy-Genre gelegt hat.
Viel Spaß beim Lesen.
PS wer keine Zeit & Lust zum Lesen hat oder vor vielen Jahren gelesen und sein Wissen auffrischen möchte, der findet hier eine bebilderte Zusammenfassung von Hobbit und Herr der Ringe.
Da bin ich ja fast ein bisschen stolz, sozusagen der Auslöser dieses Artikels gewesen zu sein.
Danke für Deine Ausführungen und Einschätzungen, nicht zuletzt dafür, dass Du zwar Deine Meinung sagst, aber kein bisschen dogmatisch wirst – gerade im Vergleich zur verlinkten Forendiskussion, die ich in Teilen als ziemlich überheblich und unangenehm empfinde.
Danke. Ich finde, dass Dogmen hier nicht hilfreich sind. Die Leute sollen Spaß am Lesen haben. Und zu Not können Sie beide Übersetzungen lesen. 🙂 Wenn der Geldbeutel einen weiteren Kauf nicht zulässt, dann könnte man sich das Buch auch bei Bekannten oder in der Bücherei ausleihen.